Ich habe jetzt mehrere Versuche unternommen, einen brauch- und lesbaren Text zum Thema SPD und Hessen zu formulieren. Alle diese Versuche endeten in einem großen Statement zum Thema Minderheitsregierungen, Abneigung gegen die Linke, Wortbrüche und das Parteiensystem im allgemeinen. Aber all das lenkte von der Kernfrage in ab.
Ihr wißt, ich mag Leute mit einem Arsch in der Hose, Leute, die sagen, was sie denken, die Prinzipien haben und danach handeln. Und die gute Frau Metzger sollte dann doch eine nach meinem Geschmack sein? Tut mir leid, aber das ist sie nicht. Es geht hier nicht darum, daß sie nicht möchte, daß die Linken in der Regierung sitzen, das täten sie eh nicht. Sie möchte auch nicht keine Zugeständnisse an die Linke machen müssen. Die hätte es eh nicht gegeben.
Alles was sie hätte tun müssen, ist das, wozu sie gewählt wurde. Sie wurde in ein Parlament gewählt. Als Parlamentsabgeordnete sollte sie die Person zum Ministerpräsidenten wählen, den sie für die beste Wahl hält. Sie sollte Gesetzen zustimmen, die sie für richtig hält, und denen die Zustimmung verweigern, die sie für falsch hält. Punkt!
Das will sie jetzt aber nicht tun, stattdessen will sie privater Animositäten wegen weder der Person, die sie ursprünglich zum Ministerpräsidenten wählen wollte, ihre Stimme geben, noch den Wechsel in der hessischen Landespolitik vollziehen, deretwegen man sie doch bitte hat wählen sollen. Statt sich also zu freuen, daß es im hessischen Landtag eine Mehrheit für ihre politischen Vorstellungen gibt (auch wenn es in Detailfragen nicht immer ganz genau ihre Vorstellungen sein mögen), spielt sie Kindergarten. Ihr paßt es nicht, daß gewisse Leute ihrer Meinung sind und entsprechend abstimmen wollen.
Tut mir leid, aber aus dem Alter, in dem man glaubt, mit einem »Wenn Peter Schokolade will, dann will ich keine!« wische man Peter eins aus, bin ich schon lange raus.