Wer, so wie ich, seinen Rucksack im Zuge auf den Sitz neben sich stellt, kennt diese Situation: Die Plätze im Zug werden knapp und früher oder später wird man von einem der Zugestiegenen belästigt gefragt, ob denn der Platz, auf dem es sich der Rucksack bequem gemacht hat, denn noch frei sei.
Meiner Beobachtung nach, gibt es drei Arten von Fragestellern:
1. Der zivilisierte Mensch wie Du und ich: Er fragt ganz höflich, ob der Platz noch frei sei und läßt einem alle Zeit dieser Welt, den Rucksack vom Platz zu entfernen. Will man den Rucksack im kuscheligen Gepäckfach über dem Sitz unterbringen, macht er sogar Platz, damit man das in aller Ruhe tun kann.
2. Der seit einiger Zeit in der Zivilisation lebende, der schon einmal mitbekommen hat, daß da irgendetwas mit Höflichkeit und Fragen war: Er fragt zwar, ob der Platz noch frei sei, läßt aber einem kaum Zeit zu reagieren. Und so muß man in wilder Eile, seinen Rucksack in Sicherheit bringen. Soll diese Sicherheit im Gepäckfach über den Sitzen sein, muß man das in wilder Verrenkung über den Kopf des Störenfriedes tun.
3. Der Barbar, der zum ersten mal Kontakt mit der zivilisierten Welt hat: Kein Fragen, kein Grunzen, kein Nichts. Er setzt sich einfach. Ob auf Rucksack oder Sitzplatz? Wen schert’s? Ihn zumindest nicht.
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