Man macht sich über Mohammed lustig und ist dann ganz überrascht, daß sich Muslime weltweit darüber aufregen. Daß man dann die Meinungsfreiheit angegriffen sieht, ist ebenfalls typisch. Dabei hat das Ganze mit Meinungsfreiheit so viel zu tun wie Götterspeise – nämlich gar nichts.
Meinungsfreiheit heißt nicht, daß man jeden Scheiß, der einem in den Sinn kommt, einfach so in die Welt hinausposaunen dürfte. Jeder kann mal testen, wie das aussähe, wenn man es dennoch täte: Einfach mal durch die Stadt laufen und den Leuten auf den Kopf zusagen, daß man sie für Arschlöcher hält. Na, wer schafft es ohne Blutverlust wieder nach Hause?
Das ist das eine. Das andere ist, daß man hier nicht aus Dummheit provozierte, sondern mit voller Absicht. Jeder weiß, daß es nicht wenige Muslime gibt, die beim Thema Religion sehr reizbar sind. (Wer das nicht weiß, kann für sich ohnehin nicht von Meinung reden.) Nein, man hat bekommen, was man wollte. Und jetzt kann man sich mal wieder so richtig über die bösen, bösen Muslime und deren Angriff auf die westliche Demokratie aufregen.
Seine Meinung darf man gerne und jederzeit sagen. Man sollte jedoch auch darauf achten, wie man sie äußert. Gerade bei solchen Themen. Und Beleidigungen und Provokationen haben ohnehin mit Meinung nichts zu tun.