Ich will den Beowulf lesen, Dickens möchte ich hingegen nicht lesen. (Lesen schon, mich aber nicht literaturwissenschaftlich damit beschäftigen.) Ergo studiere ich »mittelalterliche Literatur«. Dummerweise zwingt mich die Studienordnung dazu eine Einführung in die Literaturwissenschaften zu besuchen.
In den Einführungen wird (natürlich) die neuere Literatur behandelt. Also hat mich jetzt ein Semester lang der Gedanke am leben gehalten, daß ich mich in den folgenden Proseminaren endlich mit alter Literatur beschäftigen darf. Nach Lektüre des Vorlesungsverzeichnisses ging ich davon aus, daß die Einführung ins Altenglische bzw. Mittelenglische die Proseminare für unsereins sind. Es werden ja immerhin dort auch Texte gelesen.
Ich ging davon aus, bis mir Mitstudenten (Ja, ich weiß wie man Kommilitonen schreibt.) mitteilten, daß das Sprachwissenschaftliche Proseminare seien. Ich war also gestern bei der Studienberatung des Seminars: Ja, das sind Sprachwissenschaftliche Proseminare. Nein, Literaturwissenschaftliche Proseminare für alte Literatur gibt es nicht. Und ja, ich muß Proseminare der neueren Literatur besuchen. (Muß ich erwähnen, daß man das mit halbgaren und dummen Ausreden rechtfertigte?)
Und da heiße es, in Deutschland werde nicht gefoltert. Wenn ich das vor einem Jahr gewußt hätte.
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